Stormy Weather 2016

Letzten Samstag war es mal wieder soweit - Stormy Weather in Franken ;)
Ein Glück macht dieser Workingtest seinem Namen relativ selten die Ehre und so hielt der Samstag einen Mix aus Sonne und Wolken mit angenehmem Wind für uns parat.

 

Gegen Mittag ging es für uns ins Gelände, wir hatten Startnummer 110 und begannen in Gruppe 2 mit Aufgabe 3 um dann direkt im Anschluss zu Aufgabe 2 weiterzugehen.

 

Danke mal wieder an Anke, die wieder schöne Aufgabenbeschreibungen und Bilder erstellt hat und mich nutzen lässt :)

 

Aufgabe 3 bei Heli Siitari

Die Aufgabe startet mit einem 2er-Walk-Up einen Wiesenstreifen entlang. Rechts von uns ein dicht bewachsener Graben, dahinter wieder Wiese. Es fällt jeweils eine Einzelmarkierung: der Schütze/Werfer steht links von uns am Waldrand und wirft in hohem Bogen über den Graben auf die andere Wiese bis fast an den Waldrand. Die Fallstelle ist außer Sicht, der Hund ebenfalls, wenn er hinter dem Graben verschwindet. Heli positionierte sich so, dass sie Sicht auf den Hund hatte und gab Hinweise, wo sich der Hund gerade befindet.

Nachdem jeder Hund sein Einzelmark geholt hatte ging man zum Ende der Wiese und ein Starter ging außer Sicht in Warteposition. Zu arbeiten war nun ein beschossenes Blind am hinteren Ende der Wiese (Entfernung lt Google Earth ca. 120m). Die Hunde mussten dabei an dem Graben vorbei und im hinteren Bereich an einem kleinen Weiher. 


Nachdem unsere Gruppe mit Starter 108 begann und ein Starter fehlte, durften wir gleich als zweites Team zu dieser Doppelaufgabe antreten.
Wir nahmen Aufstellung auf der Wiese und liefen los, der Schuss fiel, das Mark flooooooog und man konnte es auf der Wiese hinter der Hecke aufschlagen hören. Schon bei der ersten Markierung, die noch nicht für uns war, riss Leni den Kopf sofort nach rechts rum, das machte mich sehr zuversichtlich.

Als unser Mitstarter wieder da war, liefen wir weiter und unser Mark fiel im gleichen hohen Bogen über die Hecke, wieder guckte Leni sofort nach rechts als das Dummy aufschlug.

Ich bekam die Freigabe und schickte Leni los, die lief erst etwas nach vorne, machte dann einen Satz durch die Hecke, war weg und auch sofort wieder da. YES :)

Weiter ging es zur Startpostion vom Blind. Wir waren wieder als zweites dran und sollten im Wald warten, so dass Leni nichts sehen würde.

Anschließend holte Heli mich zu sich und erklärte mir, wo das Blind zu finden wäre. Ich wiederholte zur Sicherheit mit meinen eigenen Worten und lies dabei den Blick über die Wiese schweifen.
Direkt am Rand des Weihers, dort wo der Bewuchs einen Knick machte, stand der Schütze und vor ihm ein Stuhl direkt am Eck. Mir war ziemlich klar, dass Leni auf Höhe des Stuhls sicher langsamer werden würde.


Ich bekam die Freigabe, schickte Leni, und es kam genau, wie ich dachte. Auf Höhe des Stuhls nahm sie merklich Tempo raus und ich entschied mich gegen Pushen und für Stoppen. Leni stoppte auf den Punkt genau an der Ecke und ich schickte sie mit dem linken Arm weiter nach hinten. Sie ging wunderbar, ich pushte zur Sicherheit noch einmal und sie kam genau im Suchengebiet an. Sie checkte den Bewuchs erst vorne und verschwand dann mit wedelnder Rute mittendrin. Sehr schön
Grade als Heli sagte "If you cannot see your dog it is too far...", tauchte Leni mit dem Dummy wieder auf und kam zurück.

Für diese erste Aufgabe bekamen wir

 

--> 19 Punkte

 

Selten ging es so nahtlos weiter in einem Workingtest, Stef Bollen stand nämlich bereits während der Aufgabe von Heli bei uns und nahm uns mit zu seiner

 

Aufgabe 2

Startpunkt mit Blick auf den See und den Waldhang auf der anderen Seite. Der Schütze/Werfer steht links von uns, ist aber durch den hohen Uferbewuchs nicht zu sehen. Zuerst fällt ein Schuss für das Blind, danach noch ein Schuss und eine Wassermarkierung. Die Markierung ist ebenfalls nicht zu sehen, man hört es aber natürlich deutlich platschen.

Zuerst soll das Blind diagonal von der gegenüberliegenden Seite geholt werden (Schwimmstrecke ca. 40m), bezeichnet wurde der Uferbereich + 15m nach oben. Nach dem Blind war das Mark zu holen.

Da seit Beginn der ersten Aufgabe die Sonne aus einem großen Wolkenloch strahlte, praktisch kein Wind ging und Leni schon ne lange Zunge hatte, hätte ich sie erst gerne was trinken lassen wollen, aber keine Zeit. Nun ja, würde ja gleich mit Wasser weitergehen.
*möööp*
Nix mit gleich, wieder mussten wir mit der höheren Startnummer warten und zwar schräg hinter unserem Mitstarter.
Ich leinte Leni ab und sie war grundsätzlich steady wie eh und je, nur ihr war einfach viel warm. Sie suchte nach dem nicht vorhandnen Schatten und je länger es beim ersten Starter dauerte, desto mehr suchte sie. Zuerst saß etwas seitlich von mir um sich dann vor mich zu setzen und schließlich vor mich zu legen.

Stef beäugte uns immer dabei immer wieder, letztlich taten wir aber genau das, was wir tun sollten "wait here & be quiet" ;)

Als wir an der Reihe waren konnte ich förmlich spüren, wie sehr Leni sich auf die Abkühlung freute.
Die Markierung wurde geworfen und ich sah nichts, hörte nur. Leni ebenfalls, aber sie machte einen langen Hals, könnte also evtl. doch was gesehen haben.
Ich bekam die Freigabe und schickte Leni diagonal über den Weiher. Sie schwamm ohne zu zögern eine schöne Linie, allerdings einen Tick zu weit rechts.
Kurz bevor sie anlandete entschied ich mich, sie zu stoppen und nach links "rüber" zu schicken.
Klassischer Fall von *hätte ich mir sparen können*, denn Leni schwamm genau ein oder zwei Meter links um dann nach hinten wegzuschwimmen und anzulanden.
Also auf ein neues, diesmal am Ufer. Ich stoppte Leni und da ich der Meinung war, das sie *Pi-mal-Auge* schräg nach links hinten im Suchengebiet landen würde, schickte ich sie so weiter. Leni lief dann auch perfekt ins Gebiet und bekam sofort Wind. Ich unterstütze sie mit dem Suchenpfiff und sie machte sich mit dem Dummy auf den Rückweg.

Anschließend durfte ich sie selbstständig auf das Mark schicken. Sie verschwand hinter dem Busch ins Wasser und dann versuchte ich sie im Auge zu behalten, aber keine Chance, der Busch versperrte die Sicht komplett, ein Schritt mehr nach rechts und ich wäre im Wasser gelegen. Also lies ich sie arbeiten und sie fand das leicht abgetriebene Dummy auch recht schnell und kam durchs Wasser zurück.
Das war wie von Leni gewohnt mal wieder eine souveräne Leistung am Wasser, ein Punkt Abzug geht auf meine Kappe, somit bekamen wir von Stef hier ebenfalls

 

--> 19 Punkte

 

Wir gingen dann weiter zu den Aufgaben 4 und 5 bei Petra Loidl und Ton Buijs, die direkt nebeneinander lagen. Ansich eine schöne Aufgabenkombination, die man nicht alle Tage hat, die allerdings auch sehr sehr viel Wartezeit bedeutete.

 

Aufgabe 4

Es gingen zunächst 4 Starter gemeinsam in die Aufgabe. Vor dem Startpunkt lag eine steile Schlucht, dahinter ein kleines Wäldchen (ist auf dem Bild leider nicht zu erkennen). Die Hunde wurden abgeleint und im Wäldchen fand ein Treiben statt; kurz bevor das Treiben startete, flog eine Markierung nach rechts hinten. Nachdem das Treiben vorbei war, sollte jeder Hund ein Dummy aus dem Treiben im Wäldchen holen. Anschließend verließen wir die Aufgabe wieder und kamen einzeln zurück, um die Markierung rechts hinten zu arbeiten.

Danach ging es direkt weiter mit Aufgabe 5.

Bei Leni und mir machte sich mit der Zeit ein deutliches Nachmittagstief bemerkbar, wir warteten und warteten und warteten. Nach über 1,5 Stunden Wartezeit dachte ich, wir wären in der nächsten 4er-Gruppe mit dabei, als plötzlich noch eine Staterin aus dem Gebüsch kam - es wurden immer zwei Starter aus zwei Gruppen zusammen aufgerufen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir dran, als erster Starter der 4er-Gruppe.
Wir leinten ab, das Treiben begann und ich starte gebannt auf den Wald und versuchte, dieses ominöse "alles" zu markieren. Gesehen habe ich tatsächlich eigentlich nichts, vorallem nicht das Mark ganz rechts hinten, was mir auch direkt zum Verhängnis werden sollte....
Ich bekam als erste die Freigabe Leni ins Treiben zu schicken. Sie ging schön raus, zielstrebig durch den Graben und lief dann genauso zielstrebig nach hinten rechts weiter. Hö???? Im Nachhinein weiß ich, dass sie das Mark gesehen haben muss und dort hin wollte.
In dem Moment war mit das nicht klar, mir war nur klar, dass DA HINTEN definitiv falsch ist. Also holte Leni nach vorne zurück und schickte sie links in die Suche. Sie suchte zuerst vorne im Gras, also stoppte ich sie und schickte sie weiter nach hinten in den Wald. Sie ging zwischen die Bäume, war aber immer eher hinten im Treibengebiet, so dass ich sie nach vorne holte und den Suchenpfiff gab. Endlich war dann auch ein Dummy gefunden, meine Herren....
Leni wartete ruhig bis alle drei anderen Hunde im Treiben waren und dann leinten die anderen drei Starter an und wir blieben bei Petra.
Die erklärte mir jetzt, dass dort hinten ein Mark gefallen war und fragte mich, ob ich es mitbekommen hätte. Ich verneinte und beruhigte mich damit, dass ich nicht die einizige sei bisher ;)
Langsam konnte ich in meinem Kopf den Zusammenhang zwischen Lenis überraschendem Zug nach hinten und dem Mark herstellen, dennoch wollte ich mich nicht drauf verlassen, das sie es noch im Kopf hätte.
Also schickte ich sie voran am Treiben vorbei. Es kommt zwar nicht oft vor, aber diesmal waren Leni und ich nicht so ganz einer Meinung, sie wollte jetzt deutlich nochmal ins Treiben und das galt es für mich unbedingt zu verhindern, denn dort lagen noch Dummies.
Nach zwei Schräg-Back versuchen, mit denen mir Leni immernoch viel zu gefährlich nahe am Treiben war, holte ich sie nochmal ganz vor bis an den Graben und schickte so deutlich wie es ging nach rechts "rüber" um sie nur ja von diesem heißen Gebiet wegzubekommen. DANN fiel der Groschen bei Leni, sie hielt sich rechts, erinnerte sich wieder und mit einmal pushen und einem Suchenpfiff war das Dummy drin *uff*

Es bleiben noch

 

--> 12 Punkte

Leni auf dem Weg ins Treiben      -          Foto: Ariane Frohne
Leni auf dem Weg ins Treiben - Foto: Ariane Frohne

Wie schon erwähnt ging es dann wieder nahtlos weiter mit

 

Aufgabe 5 bei Ton Buijs

Nachdem man bei Aufgabe 4 fertig war, übergab Petra an Ton und man wechselte ein paar Meter die Position. Es sollte nun (links von dem Treiben aus Aufgabe 4) ein Blind geholt werden (der Schuss dafür fiel bereits während des Treibens in Aufgabe 4); der Hund war im Zielbereich außer Sicht. Entfernung ca. 100m

Erklärung der Fallstelle bei Ton  -     Foto: Ariane Frohne
Erklärung der Fallstelle bei Ton - Foto: Ariane Frohne

Ich erhielt die Freigabe und schickte Leni los, sie hielt die Linie am Graben entlang sehr gut und ich meinte, pushen zu müssen, kurz bevor sie im Fallbereich war. Letztlich wäre stoppen und sauber back schicken die deutlich bessere Lösung gewesen, denn pushen = Turbo zuschalten.
Und genau das tat Leni und verschwand mit einem Affenzahn rechts unterhalb des Suchengebiets nach hinten, nach weiiiiit hinten. Viel zu weit hinten.
Ich holte sie etwas zurück und versuchte mehrfach - wie oft weiß ich garnicht mehr - Leni nach rechts in den Fallbereich zu bringen. Offensichtlich war sie aber immer viel zu weit hinten und konnte keinen Wind bekommen, bzw. war immer wieder außer Sicht, so dass ich nicht wirklich helfen konnte.
Nach viel Gewürge kam Leni nochmal recht weit vor, so dass ich sie nochmal sauber nach hinten schicken konnte, aber es war wie verhext, wieder konnte ich Leni nicht in den Wind bringen.
So ein bisschen kann man in so einem Moment nachvollziehen, wie sich so ein EM-Spiel anfühlt, wenn der verdammte Ball einfach nicht ins verdammte Tor will. Um es mit Fußballer-Worten zu sagen: "Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu..." Logische Konsequenz der fruchtlosen Handelei: Ton bat mich, Leni zurückzuholen.
Gesagt, getan, ich rief Leni zu mir und leinte sie an.
Damit gingen wir mit

 

--> 0 Punkten aus dieser Aufgabe

 


Eine Aufgabe blieb uns noch für diesen Tag und da es sich bei 4/5 zog und staute, gingen wir ohne weitere Wartezeit zu

 

Aufgabe 1 bei Michael Hahn

Startpunkt mit Blick auf eine Senke und den Waldhang gegenüber. In der Senke findet ein Mini-Treiben statt (2 Leute, alles wird wieder aufgehoben). Nach dem Treiben ist ein Blind auf dem anderen Hang zu holen. Michael betonte ausdrücklich, dass er keinen großen Geländeverbrauch sehen möchte.

Nach Erklärung der Aufgabe leinte ich ab und das Treiben begann. Leni beobachtet wieder alles ganz genau und ich bekam die Freigabe.
Ich fixierte Leni auf den Gegenhag und schickte sie los. Ich pushte einmal im Graben, einmal an der Kante vom Gegenhang und Leni lief eine perfekte Linie in den markierten Bereich. Suchenpfiff - letztes Dummy drin.

Michael lobte uns und sagte, dass DAS sicher keine Null war ;) Letztlich waren es dann

 

--> 20 Punkte

 

 

Damit waren für diesen Tag alle Aufgaben erledigt. Zusammenfassend kann man sagen: Stark angefangen - stark nachgelassen - stark aufgehört ;)

Die restliche Tagesleistung machte die Null doch schon ein bisschen sehr schade, insgesamt hatten wir uns nämlich trotz dieser Null 70/100 Punkte erarbeitet. Ich bin eigentlich alles in allem recht zufrieden, die zweite Null im fünften Open-Workingtest, das ist absolut verschmerzbar ;)

 

Wir haben auf jeden Fall neue Trainingsideen bekommen und haben einen schönen Tag mit vielen lieben Menschen und wie immer einer perfekten Organisation durch Nina, Rainer und Bernd erlebt.

Selbst wenn man ein Gelände, wie wir das in Allersberg, schon 5/6 Jahre kennt, ist es immer wieder spannend zu sehen, was die unterschiedlichen Richter dann in ihren Aufgaben aus den Gegenbenheiten machen.

 

Hier geht direkt zu den Ergebnissen von Samstag und Sonntag

 

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