Stormy Weather 2015

Am letzten Samstag stand für uns einer DER Pflichttermine an, auf die man sich besonders freut: der Workingtest Stormy Weather in Allersberg!

 

Stormy Weather bedeutet frei übersetzt: große Starterfelder, super Stimmung, geniales Gelände mit kleinen Tücken und vorallem viele erfahrene Hundeführer und tolle Hunde.

Und mittendrin: Das Lenerl und ich :) Bei unserem dritten Start in der F :)

Wir bekamen Startnummer 8 und fingen an in Gruppe 1 bei Betty Schwieren.

 

Bevor es losgeht mal wieder ein großes DANKE an Anke, die Sonntag nach ihrem Helfereinsatz nochmal los ist um Bilder zu machen, die ich hier jetzt auch verwenden darf.

 



Aufgabe 1

Zu arbeiten war eine Doppelmarkierung, ca. im 90° Winkel.
Startpunkt an einem Abhang mit Blick nach unten, am unteren Ende einer der für Allersberg so typischen Gräben.
Zuerst fiel rechts von uns die M1 (wurde von rechts nach links über den Graben geworfen); danach links von uns M2 (wurde nach vorne geworfen).
Man durfte selbst entscheiden, welche Markierung zuerst gearbeitet wird.


Hier gibt es nicht viel zu berichten. Nachdem M1 gefallen waren drehte ich Leni und mich ein Stück nach links um M2 besser sehen zu können. Klassicher Fall von *mööööp* denn jetzt stand genau vor mir ein Baum. Leni aber konnte alles genau sehen und ich dann letztlich nur die Werfer nicht, die Fallstelle schon.
Nach Freigabe schickte ich Leni los auf M2. Am Graben musste sie kurz ein wenig gegen loses Erdreich und Schwerkraft kämpfen und kam damit ein bisschen zu weit links von der Ideallinie raus. Sie suchte kurz links, aber da der Wind von rechts kam, hatte sie relativ schnell die Fallstelle in der Nase und kam mit dem Dummy zurück.

M1 ging dann noch flotter, das hatte Leni noch sehr schön auf dem Schirm. Sie stürzte sich dabei nicht direkt in den Graben, sondern blieb relativ lang rechts auf der Seite des Werfers um dann irgendwann Seite zu wechseln und zu finden.
Manchmal würde mich schon interessieren, wie sie ihren Laufweg so berechnet... ;)

 

Schöner Einstieg mit gleich mal

--> 20 Punkten.

 

 

Wir zogen weiter zu

 

Aufgabe 2 bei Petra Loidl

 

 

Diese Aufgabe war ein 2er-Walk-Up durch den Wald, der Boden dicht bewachsen mit Heidelbeeren.
Der Hund mit der niedrigeren Startnummer rechts, der Hund mit der höheren Startnummer links von der Richterin. Rechts und links von den Teams jeweils ein Schütze und ein Werfer.

Walk on... Schuss, es fiel schräg rechts von uns eine lange Markierung, danach noch ein Schuss und noch eine Markierung. Beide Dummies fielen in den selben Bereich. Es arbeitete zuerst das rechte Team mit der niedrigeren Startnummer, dann das andere Team.
Nachdem beide Dummies drin waren ging der Walk-Up schräg links weiter.

Walk on... Schuss, es fiel schräg vor uns eine Markierung, noch ein Schuss, noch eine Markierung. Wieder beide Dummies in den gleichen Bereich. Diesmal zuerst das Team mit der höheren Startnummer, dann das andere Team.

Da sich in der Reihenfolge schon einiges verschoben hatte, startete ich mit Uli und ihrem Golden Kenny aus der nächsten Gruppe. Uli war Nummer 32, somit wurde ich zum Starter mit der niedrigeren Nummer.


Petra positionierte uns und bat uns, selbstständig dafür zu sorgen, dass unsere unsere Hunde und wir markieren konnten, denn sie dürfe leider keine Bäume fällen. Die vorangegangene Diskussion zu dieser Anweisung hatten wir mitbekommen und wussten, worauf Petra hinaus wollte ;)

War aber alles kein Drama, denn man darf ja mit seinem "Mit-Walker" reden und so vereinbarten Uli und ich, dass zunächst ich etwas weiter hinten laufen würde und dann sie. So würden wir uns gegenseitig nicht sie Sicht versperren.

 

Gesagt, getan, wir leinten ab und liefen los. Nach kurzer Strecke fielen die Schüsse und die Markierungen und ich bekam die Freigabe. Ich schickte Leni, sie legte ein Punktladung hin und kam wieder. Während Kenny auch brav sein Dummy holte bemerkte ich ein merkwürdiges Zwinkern und Zucken bei Leni. Ich sah nach und, wie ich es auch bei uns im Wald in der letzten Zeit schon öfter gesehen hatte, saß Leni eine kleine Fliege direkt am Augenlid. Nur machte sich genau diese Fliege grade auf den Weg nach vorne ins "Eck" vom Auge und drohte beim nächsten Zwinkern unters Lid zu schlüpfen. Prima, DAS wäre jetzt der denkbar ungünstigste Zeitpunkt... Normal hätte ich längst eingegriffen aber Hund anfassen im Walk-Up = blöde Idee.

 

Als Kenny zurück war drehte ich mich zu Petra um ihr zu sagen, dass mein Hund eine Fliege im Auge hatte. "Ja, nimm sie ihm raus..." war ihre Antwort und so fing ich an im Auge zu popeln und habe das Mistvieh zum Glück direkt erwischt.

 

Dann konnte der Walk-Up weitergehen. Diesmal liefen wir etwas weiter vorne, denn die Markierungen fielen links von uns. Kenny brachte sein Dummy ohne Probleme und ich schickte Leni. Die lief auch zielstrebig richtig und zielstrebig hinter dem Dummy vorbei. Dann kam der typische Handlerpatzer wieder ins Spiel. Ich stand da und lies Leni machen. Die kreiste zwar immer wieder am Dummy entlag, bekam aber keinen Wind und durch die dichten Blaubeeren nichts in die Nase.
Und was macht Frauchen?? Wacht gaaaaaanz langsam aus ihrer Lethargie auf und überlegt wie und wann sie am besten eingreift. Immer mal wieder ein zucken durch den einen Arm, dann durch den anderen Arm. Und immer wieder "halt, jetzt!?!? äh ne.." Wie eine Marionette auf Speed stand ich also da, immer hin- und hergerissen zwischen eingreifen und weiterhoffen. Sah bestimmt lustig aus von hinten...

Irgendwann war dann abzusehen, dass es so nichts werden konnte und ich entschloss mich zum Glück endlich was zu tun. Ich stoppte Leni, schickte sie nach hinten, Suchenpfiff, Dummy gefunden.

Berechtigt gab es dann von Petra den Hinweis, dass ich viel schneller hätte reagieren müssen, da Leni durch den Wind von links keine Chance hatte.

Nun ja, mea culpa, irgendwann lerne ich es schon auch noch ;)

Leider kostet diese ewige Zögern ganze 3 Punkte, so dass wir noch absolut gerechtfertigte

 

--> 16 Punkte

 

bekamen.

 

 

Wir gingen weiter zu

 

Aufgabe 3 bei Bruno Julien

Wir standen wieder im Wald mit Blick auf den Graben. Bruno erklärte, dass zunächst eine Markierung fallen würde. Alles weitere würde er danach erklären.

Auf Zeichen von Bruno ging der Helfer vor uns nach hinten Richtung der Fichten, schoss, und ein Dummy kam im hohen Bogen in die Fichten geflogen.


Daraufhin ertönte von links im Bewuchs ein "RABBIT!!" von der Helferin und wir drehten uns um und liefen am Bach entlang.

Leni war schön am Fuß und lies sich zum Glück auch nicht von meinem kleinen Stolperer über den Baumstamm irritieren...

Am nächsten Startpunkt angekommen sah der Weg zum Markierung dann ganz anders aus. Vorallem aus der tieferen Perspektive der Hunde, die hatten eigentlich nur eine Wand vor sich:

Die Helferin, die vorher gerufen hatte, gab jetzt einen Schuss ab.

Bruno erklärte, dass auf der anderen Seite des Grabens im höheren Bewuchs ein Blind läge. Welches Dummy wir jetzt zuerst holen würden wäre uns überlassen.

Nachdem Leni immernoch Richtung Blind guckte und ich mir absolut sicher war, dass sie das Mark voll auf dem Schirm hatte, schickte ich sie nach Freigabe zuerst dort zum Blind. Sie ging wieder grade nach vorne links am dicken Baum vorbei um dann noch etwas tiefer zu laufen, über den Graben zu springen und direkt im Fallbereich anzukommen. Suchenpfiff - Dummy drin :)

Während der Dummyabgabe redete ich ganz kurz mit Bruno und bekam irgendwie garnicht mit, dass Leni sich schon selbst in Richtung Markierung eingedreht hatte "...da is noch was, ich weiß es!!" - mein Gefühl bzgl. der Markierung war also völlig richtig.

Ich schickte sie auf die Markierung, die sie auch direkt fand. Leider entschied sie sich dann für den falschen Rückweg und stand plötzlich auf einer frei hängenden Wurzel über dem Graben. Auf dem Bild sieht man links am Rand den Beginn der Wurzel.

 

Mir stockte der Atem, denn sie sprang tatsächlich senkrecht den Graben nach unten. Dass das nicht gutgehen konnte, war mit sofort klar. Leni landete kopfüber im Schlamm und verlor dabei zum Glück "nur" das Dummy. Sie nahm es direkt wieder auf kam hoch.

Ich leinte Leni an, checkte ob alle Zähne noch da sind und die Pfoten heil und fragte Bruno, ob es das jetzt gewesen sei. Nein, er würde mir nichts abziehen und es wäre auch keine Null, da Leni das Dummy vorher fest hatte, nicht mit Absicht ausgespuckt hat und vorallem sofort wieder aufgenommen hat. *PUH*

Aber: er zieht MIR, ganz allein mir, einen Punkt ab, weil ich Leni nach der ersten Abgabe nicht sauber ins Fuß genommen habe, sondern sie sich selbst neu ausgerichtet hat.

Mag streng erscheinen, ja, aber stimmt schon, ich habe gepennt, eigentlich hätte sie im Fuß sein sollen. Also merke: Klappe halten, auf den Hund konzentrieren und hinterher ratschen ;)
Da alles andere super war bekamen wir

 

-->19 Punkte

 

 

Unsere vorletzte Aufgabe an diesem Tag war

 

Aufgabe 4 bei Lynn Mitchell

 

Hier gab es ein beschossenes Blind über Wasser. Der Startpunkt war hinter dem Schotterweg am Waldrand, der Schütze am gegenüberliegenden Ufer war kaum zu erkennen, das Blind lag direkt am Ausstieg im Bewuchs.

Nachdem der Schuss gefallen war konzentrierte ich Leni schööön lang nach drüben und schickte sie los. Der Einstieg war kein Problem, erst auf der Hälfte des Weihers begann Leni "unruhig" zu schwimmen und den Kopf zu drehen. Ich stoppte sie und schickte nochmals voran, woraufhin sie den Außenborder zuschaltete und mit einem Hechtsprung genau im Fallbereich aus dem Wasser kam. Da ich ja nicht wusste WIE nah das Dummy am Ufer liegt half ich ihr zur Sicherheit mit dem Suchenpfiff. Erkenntnis: wäre nicht nötig gewesen, das Dummy lag quasi eine Hundelänge vom Ufer weg, Leni stand direkt davor.

Sie kam brav durchs Wasser zurück und gab ab ohne sich zu schütteln.

Es blieben uns

 

-->18 Punkte

 

Lynn wünschte mit noch "good luck" für die letzten Aufgabe bei ihrem Mann. Mit dem Augenzwinker-Zusatz "you will need it" ;)

 

Nach einer kurzen Wartezeit ging es dann auch bei besagtem husband weiter,

 

 

Aufgabe 5 bei Wayne Mitchell

 

Man stand auf einem Schotterweg, gegenüber oben auf einem Waldhang hinter einem dickem Baum war ein beschossenes Blind zu holen. Schütze nicht sichtbar.

Wayne erklärte mir die Aufgabe und zeigte mir eine Markierung am Boden, bis zu der ich mich bewegen durfte.

Der Schuss fiel, war aber zum einen kaum hörbar und zum anderen nicht lokalisierbar. Der hätte von überall "da drüben" kommen können.

Ich richtete Leni aus und schickte sie. Wie wohl schon viele Hunde vorher unternahm sie nach den ersten Metern direkt einen Versuch, rechts in den Bewuchs abzuzwitschern.

Diesmal war ich aber wach und gewarnt, denn ich kenne das Gelände ja nun auch schon ein bisschen und aus diesem Bewuchs waren letzten Jahr die A-Markierungen zu holen - nur von der anderen Seite.


Ich stoppte Leni also sofort schickte sie mit dem linken Arm nach hinten. "Besser auf dem Weg als Hund außer Sicht" war mein Plan. Leni ging schön den Weg nach hinten und ich stoppte sie etwa auf der Höhe des Baumes oben. Sie rumpelte auf mein Kommando ohne zu zögern den Hang komplett hoch, allerdings hatte ich mich doch ein bisschen verschätzt, sie war zu weiter vorne. Das hatte auch Wayne gesehen und flüsterte "further back". Also schickte ich Leni nochmal nach hinten, warf ihr den Suchenpfiff hinterher als sie grade hinter dem Baum verschwand und schon kam sie mit Dummy wieder runter. Juhhhuuuu :)

Wayne gab uns dafür

 

--> 19 Punkte

 

und lies im Bezug auf die Aussage seiner Frau ausrichten "you don't need luck, you can handle your dog!!"
Haaach, das ging runter wie Öl *freu*

 

 

Damit waren damit fertig für diesen Tag und hatten tatsächlich wieder einen F-Workingtest ohne Null bestanden.

Ich brachte Leni ins Auto und ging was essen, plaudern, runterkommen. Runterkommen hatte sich dann in dem Moment erledigt, in dem ich hinter mir hörte: "Nummer 4 und Nummer 8 ins Stechen!!!"
Ohhhh man, das waren wir. Schon wieder. Und dann auch noch gegen Rita Kökeny (Blackthorn). Und vor so großem Publikum. Und wieder musste ich die Beine in die Hand nehmen, denn Leni war ja im Auto. *waaaahhhh* Nix für meine Nerven...

 

Leider habe ich - obwohl ich in den zweit Tagen sicher 50 Mal dran vorbeigerannt bin - kein Foto von der Wiese, deshalb ein Luftbild.


Es gab eine Einzelmarkierung, Startpunkt am X auf der linken Seite der Wiese, die Werfer standen rechts hinter Hecke/Graben und die Markierung M flog ziemlich ans Ende der Hecke.
Nachdem es bei Rita zwei Fehlwürfe gab, durften wir zuerst antreten. Leider fand Leni viel faszinierender, was rechts von uns alles so passiert und sie bekam überhaupt nichts mit. Weder drehte sie beim Schuss den Kopf nach vorne, noch sah sie die Markierung.
Aber gut, in so einem Stechen muss man schicken. Für ein Blind war es dann tatsächlich auch sehr nett, Leni ist kerzengrade die Wiese lang, wurde auf der Hälfte langsamer und einmal nach hinten schicken und ein Suchenpfiff reichten aus damit ich das Dummy in Händen hielt.

Ritas Hündin hatte trotz der vorherigen Fehlwürfe super markiert und so haben wir das Stechen verdient verloren.


Stechen - Dummy reingebracht, aber wie halt ;)
Stechen - Dummy reingebracht, aber wie halt ;)

 

Bei der Siegerehrung erfuhr ich dann, dass wir um Platz 2 gestochen hatten, denn wir wurden dann für den 3. Platz aufgerufen. Wir hatten uns vorzügliche 92/100 Punkte erarbeitet und ich war mal wieder überwältigt und sehr stolz auf mein Lenerl.

© Jana Oettel
© Jana Oettel
© Jana Oettel
© Jana Oettel
© Jana Oettel
© Jana Oettel
© Jana Oettel
© Jana Oettel

Es macht einfach so viel Spaß mit diesem kleinen Hundchen zu arbeiten! Leni erledigt jeden Job mit absoluter Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, setzt jedes Kommando mit Freude um und steht nach der Aufgabe strahlend vor mir "Gut gemacht, Frauchen, oder??" :) :)

Die Tatsache, dass wir an diesem Wochenende dazu noch mehrfach gehört haben, dass wir auf einem sehr guten Weg sind, freut mich natürlich auch noch wie blöd :)

 

Zum Workingtest bleibt noch zu sagen, dass er wie jedes Jahr alle Erwartungen erfüllt und sogar noch übertroffen hat. Die Stimmung war einfach perfekt, die Richter allesamt äußerst sympathisch und die Aufgaben toll gewählt.

 

Wie immer an dieser Stelle - aber diesmal besonders von Herzen -  ein dickes Dankeschön an alle Beteiligten, besonders an Sonderleiter Nina Leino und Rainer Schmidt, an die Richter, Helfer und Mitstarter!!

 

Jetzt warten wir nur noch auf den Termin für Stormy Weather 2016 *gg*

 

 

Hier gibt es dann die Ergebnisse

Kommentare: 0 (Diskussion geschlossen)
    Es sind noch keine Einträge vorhanden.